Über zehn Jahre hinweg fotografierte S. Billie Mandle Beichtstühle in den USA. Sie besuchte
katholische Kirchen in kleinen Gemeinden und in Großstädten und schuf Bilder die sichtbare -
und erahnbare - Spuren von Menschen und Gemeinden von Geschichten und Dogmen zeigen. Mit einer
Großbildkamera fotografierte sie bei spärlichem Licht aus der Perspektive des Beichtenden. Die
Aufnahmen verweisen auf die widersprüchlichen Impulse die diese dunklen Räume charakterisieren
und die intime aber institutionell-rituelle Vergebung prägen. Als katholisch erzogene
homosexuelle Frau hatte die Fotografin lange ein komplexes Verhältnis zur Kirche. In ihrer
Fotoserie Reconciliation (Versöhnung) behandelt sie die Beichtstühle als metaphorische Orte
als Strukturen die darauf verweisen wie Menschen mit Fragen von Glauben und Vergebung hadern.