Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) zählte zu den wichtigsten Institutionen des
nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungsapparates und blieb dennoch lange Zeit
weitgehend unerforscht. 1931 als Nachrichtendienst geschaffen um den politischen Gegner
auszuspionieren verwandelte sich der SD nach der Machtübernahme 1933 in eine Institution des
Terrors. Zugleich bildete er den weltanschaulichen Kern die politische Elite innerhalb des SS-
und Polizeiapparates. Ziel war eine neue allumfassende auf »rassische Generalprävention«
orientierte Sicherheitspolizei zu schaffen. Konsequent firmierten die Einsatzgruppen die in
den besetzten Ländern den rassistischen Generalplan durch Massenmord verwirklichten als
SD-Einheiten. Dieser Band vereinigt erstmals neue Studien zum SD von überwiegend jüngeren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die die Rolle und Politik des SD im NS-Regime
untersuchen.