Ende der 1960er Jahre entstand in Frankfurt das Black-Panther-Solidaritätskomitee.
Aktivistinnen und Aktivisten der Black Panther Party brachten weiße westdeutsche Linke und in
Deutschland stationierte afroamerikanische Soldaten zusammen. In Untergrundzeitungen forderten
GIs eine black revolution skandalisierten die rassistische Diskriminierung innerhalb der
US-Armee und beanspruchten die Black Panther Party in Deutschland zu vertreten. Die Analyse
dieser Zeitungen und ihrer Rezeption gibt Aufschluss über das Verhältnis zwischen
afroamerikanischen GIs und ihrer deutschen Unterstützerszene und zeichnet das Bild einer
spannungsvollen Protestdynamik. Pablo Schmelzer dekonstruiert die vermeintlich passive Rolle
außereuropäischer Akteure innerhalb der deutschen 68er-Bewegung. So ist seine Studie nicht
weniger als eine Neujustierung der Konzeption des studentischen Internationalismus. Zwar war
die transnationale Allianz politisch produktiv die ambivalente Faszination der radikalen
Linken für Afroamerika führte jedoch auch zu umfassenden Auseinandersetzungen um Themen wie
Identität und kulturelle Aneignung. Der Kampf gegen Rassismus blieb letztlich auf die
Vereinigten Staaten fokussiert im Klassenkampf der westdeutschen radikalen Linken galt er als
ein Nebenwiderspruch. Antirassismus mit blinden Flecken: Das sollte weitreichende Folgen haben.