Kann es internationale Gerechtigkeit geben? Wer bestimmt was Unrecht ist? Seit der Neuzeit
gibt es Versuche auf Unrecht zu reagieren das weit entfernt stattfindet und doch vor der
eigenen Haustür Folgen zeitigt. Diplomatie Interventionen mit oder ohne Mandat des
Sicherheitsrats der Vereinten Nationen Entscheidungen und Urteile nationaler und
internationaler (Straf-)Gerichtshöfe stellen Bemühungen dar Unrecht »von internationalem
Belang« zu bekämpfen. Die politischen und öffentlichen Erwartungen sind groß. Da es auf
internationaler Ebene kein Gewaltmonopol gibt hängt die Durchsetzungskraft internationaler
Gerichtsbarkeit vom Willen der Staaten ab. Konventionen machen Menschenrechte verbindlich
humanitäres Völkerrecht regelt das in bewaffneten Konflikten zu beachtende Recht. Mit dem
wachsenden Schutz des Individuums erhöhte sich auch die Zahl der Mechanismen die
Pflichtverletzungen von Staaten verhindern und sanktionieren sollen. Und doch gibt es
Widersprüchlichkeiten und Relativierungen die angesichts des fernen Unrechts und Leids
unerträglich scheinen. Gerd Hankels Buch zeigt wie lang der Weg ist um zum Ideal eines
Weltgewissens zu gelangen und es so auszustatten dass es sich regt. Vieles ist bereits
errungen doch weil Gerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit oft nahe beieinanderliegen steht das
Erreichte auf tönernen Füßen.