Vor dreißig Jahren am 7. Februar 1992 unterzeichnete der Europäische Rat im niederländischen
Maastricht den Vertrag über die Europäische Union. Der sogenannte Vertrag von Maastricht war
der bis dato größte Schritt in Richtung europäische Integration und löste in einigen Staaten
starken Protest aus. In der Forschung gilt der Maastrichter Vertrag als Zäsur: Schienen vor
1992 noch die meisten Bürger:innen der europäischen Länder pro Europa zu sein so regte sich
mit und nach Maastricht offensichtlicher Widerstand gegen das Projekt Europa. Die Skepsis wuchs
Konflikte verschärften sich. So stellen sich seit Maastricht neue Fragen zur Gegenwart und
Zukunft der europäischen Einigung - und auch zu ihrer Geschichte. »Schien der Verlauf der
europäischen Einigung vielen Beobachtern lange durch einen Prozess beständiger Vertiefung und
Erweiterung charakterisiert erhalten die Ambivalenzen Konflikte und Widerstände der
europäischen Geschichte nach 1945 in jüngeren Studien neues Gewicht. Wenn Europa auf einer
Reise war hat es augenscheinlich eine Havarie erlitten deren Ausmaß und Ursachen es
festzustellen gilt. Im Zuge der damit verbundenen Diskussionen ist ein Begriff in den
Vordergrund gerückt der die Zweifel am Projekt der europäischen Integration zusammenfassen
soll: »Euroskepsis«. Philipp Müller