Pilgern macht süchtig. Nach ihrer Wanderung durch Spanien wollte die Malerin vom Jakobsweg nun
wissen wie es sich anfühlt direkt vor der eigenen Haustür loszulaufen.Auf dem 200 km langen
Fußmarsch nach Bad Wilsnack zur sagenumwobenen Wunderblutkirche lernt sie ihr Heimatland
Brandenburg aus einer ganz neuen Perspektive kennen hat interessante Begegnungen mit
Einheimischen und übernachtet in wirklich außergewöhnlichen Herbergen.Einmal muss sie die Reise
sogar unterbrechen weil es keinen Schlafplatz gibt. Brandenburg ist eben nicht Spanien. Da sie
alleine durch die Lande zieht ist es nicht verwunderlich dass sie rein gedanklich von ihrem
Mann den sie hier Hans im Glück nennt begleitet wird mit dem sie 38 Jahre lang durch Dick
und Dünn gegangen ist.Diese Reise gibt Stephanie Turzer die Gelegenheit die letzten Jahre die
ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt haben Revue passieren zu lassen. Seit sie im Mai 2013
aus Santiago de Compostela zurückgekehrt war ist nichts mehr wie es vorher war. Eine
Naturkatastrophe trieb die Turzers in die Obdachlosigkeit. Lange unter der Oberfläche
schwelende Eheprobleme kamen nun offen zum Ausbruch. Obwohl keiner die Trennung wirklich wollte
musste sie trotzdem vollzogen werden um neue Aufgaben lösen zu können.Die Aufarbeitung dieser
Probleme nimmt während der Wanderung einen recht großen Raum ein so dass der Leser auch mit
auf die Reise geht in die Cinque Terre und Gran Canaria oder sich auf große Fahrt um halb
Europa bis an die türkische Riviera begibt. An alldiesen Orten durften natürlich Pinsel und
Tuschkasten nicht fehlen so dass zahlreiche Aquarelle im Buch zu finden sind.