Man kann heute wissenschaftlich begründen dass unser Empfinden für Religiosität eine
genetische Grundlage hat. Doch wie konnte das im Laufe der Evolution entstehen und wie
entsprangen daraus Religionen? Was bisher rätselhaft war legt der Biologe Norbert Walz nun
offen: Durch die Koppelung von Geisterglaube mit Heilung. Die Menschen in der Altsteinzeit
konnten Heilung nur von den damaligen Heilkundigen erwarten den Schamanen die heilten indem
sie böse Geister austrieben. Dabei entstanden Hypnose und Placebo und es ging bei den Kranken
ein transzendentales Gefühl von Religiosität hervor. Götter waren da noch lange nicht erfunden.
Die enge Verbindung mit Heilung hat die biologische Fitness der Religiösen begründet. Die
Gesundheit war das evolutive Vehikel für Religiosität. Doch warum gibt es dann auch Atheisten?
Das ist ein noch größeres Rätsel das in dem Buch gesondert erklärt werden wird. Mit der
Sesshaftwerdung dem größten Umbruch in unserer Geschichte bildeten sich auf der religiösen
Basis Glaubensgemeinschaften und Religionen mit ihrem kulturellen Überbau. Während sie als
soziale Vereinigungen meist eine tragende Rolle für den Zusammenhalt der Menschen spielen
zeigt die Geschichte bis in die Gegenwart dass sie oft von Machthabern usurpiert oder von
Fundamentalisten instrumentalisiert wurden.