Das Buch möchte Freude am Beobachten wecken und darüber hinaus zeigen was für die pädagogische
Arbeit gewonnen werden kann wenn man Kindern im Sinne wahrnehmender Beobachtung begegnet. Gerd
E. Schäfer beschreibt das Bildungsverständnis das dem wahrnehmenden Beobachten zugrunde liegt
und vermittelt Grundlegendes zu diesem Instrument pädagogischen Handelns. Der praktischen
Anwendung widmet sich Marjan Alemzadeh. Sie erklärt die notwendigen Schritte vom Wie über das
Was bis zum Reflektieren und Dokumentieren. Eine Orientierungshilfe zum wahrnehmenden
Beobachten sorgt für Überblick. Neun praktische Beispiele aus der »Lernwerkstatt Natur« runden
das Buch ab. Es geht um Max und seine Raupe um ein Haus eine Wolfsfalle und
Dinosaurierknochen. Die Beobachterin kommt als Impulsgeberin und Mitspielerin vor eine
Dokumentation entsteht und ein Notizbuch wird präsentiert. Kurz: Ein Buch so interessant wie
unterhaltsam das Leserinnen und Leser zu Fans der wahrnehmenden Beobachtung macht. Wetten?
»Ich heftete meine Augen auf das rissige Anthrazit die gekrümmte schrundige Borke die matt
glänzenden unregelmäßig gekerbten Rechtecke der Rinde ihre Vertiefungen holzigen Rinnsale
grün wo der Wind das alte Holz feucht verfärbt hatte. Meine Augen öffneten die Weide öffneten
sich für die Weide Weide wurde zu Augen die Augen zur Weide Augenweide. Stark und
spielerisch frei und beharrlich genoss ich jede Bewegung der Pupillen vor und zurück auf und
nieder Kreise und Winkel von dunklen und hellen Flecken schwebend im Raum und tief in die
Dinge getaucht. Wie viele Seiten hat ein jedes Ding? So viele wie wir Blicke für sie haben
sagte der Großvater.« Ulla Hahn Das verborgene Wort