Medienpluralismus ist das zentrale Kennzeichen der Kultur der Weimarer Republik. Dramatisch
beschleunigte medientechnische Entwicklungen führen zu einem Bewusstsein von Medienkonkurrenz
auf das neben bildender Kunst Oper und Theater auch die Literatur mit produktiven
Verwandlungen mit avantgardistischen Tendenzen oder Krisen reagiert. U. a. in der
feuilletonistischen Kritik in Manifesten und poetologischen Reflexionen der Weimarer Republik
werden immer wieder zwei antagonistische ästhetische Prinzipien genannt: auf der einen Seite
Sache Sachlichkeit Versachlichung auf der anderen Seite Ding Dinglichkeit Verdinglichung.
Die Wörter Sache und Ding werden heutzutage wie in der zeitgenössischen Semantik der 1920er und
1930er Jahre nahezu gleichbedeutend gebraucht. In der philosophischen und ästhetischen
Theoriebildung seit der Aufklärung werden sie jedoch gegensätzlich verwendet. Die Sache liegt
im objektiven Blick das Ding jedoch geht über die Sache hinaus und stellt ihren Objektstatus
infrage.Der Band liefert neue Interpretationen zu kanonischen Texten und zu Autoren wie Ernst
Jünger Erich Kästner Irmgard Keun Siegfried Kracauer Fritz Lang oder Rainer Maria Rilke.