Denkt man an Filmmusik kommen einem selten die vielen subtilen Momente in den Sinn in denen
die Tonebene die Erzählung und Stimmung eines Films wesentlich aber unauffällig prägt - die
ungehörten Melodien die Claudia Gorbman vor mehr als 30 Jahren zum filmmusikalischen Begriff
machte. Viel häufiger sind es hingegen die Vorspannmusiken in der Tradition des klassischen
Hollywood-Kinos die einen bleibenden Eindruck hinterlassen.Die Musik im Vorspann stimmt die
Zuschauerinnen und Zuschauer ähnlich den Ouvertüren vieler Opern und Operetten vor allem des
19. Jahrhunderts auf das Bevorstehende ein begleitet sie als Ohrwurm nach Ende der
Kinovorführung oder Fernsehausstrahlung und bleibt im Gedächtnis als Pars pro Toto für die
Gesamtheit des Scores. Doch trotz ihrer prägenden Wirkung und zentralen Position wurde der
Rolle der Musik im Vorspann bisher nur äußerst wenig Beachtung geschenkt. Der neue Band der
Reihe FilmMusik versucht diese Lücke mit vier Beiträgen zu schließen:zum Hollywood-Kino und
Erich Wolfgang Korngold zum Quality-TV zum wechselhaften Werdegang Hanns Eislers und zur
Wiederverwendung einer bekannten Vorspannmusik in zahlreichen anderen Produktionen. Beiträger
des Bandes sind Felix Kirschbacher Frank Lehman Wolfgang Thiel und Andreas Wagenknecht.