Die Publikation umfasst 30 Abbildungen ist fest gebunden und im Format 17 x 24 cm
erschienen.Millionen Bundesbürger und Westberliner benutzten während der Jahrzehnte der
deutschen Teilung die Transitwege von und nach Berlin (West). Seit dem Vier-Mächte-Abkommen
über Berlin und dem deutsch-deutschen Transitabkommen von 1971 war die Fahrt durch die DDR
vertraglich geregelt und der zweite deutsche Staat verpflichtet diesen Verkehr über sein
Hoheitsgebiet ohne Behinderungen in der einfachsten schnellsten und günstigsten Weise
zuzulassen. Bis dahin unterlag der zivile Verkehr von und nach Westberlin seitens der DDR
vielfachen Einschränkungen die oft mehr als willkürlich waren. Die Wege von und nach Berlin
(West) waren jedoch auch nach Inkrafttreten des Transitabkommens im Juni 1972 keine Korridore
denn die DDR hatte die Möglichkeit ihr Recht bei Missbrauch des Transits gegenüber den
Reisenden durchzusetzen. Das betraf in erster Linie Fluchtfälle also Handlungen bei denen
DDR-Bürger über die Transitstrecken mit Westhilfe ausgeschleust wurden. Diese Vorgänge und die
stark ansteigenden Zahlen an Transitbenutzern machten nach Ansicht der DDR-Verantwortlichen
insbesondere der Leute um Stasi-Chef Erich Mielke eine verstärkte personalintensive
Beobachtung notwendig denn neben den Fluchtmöglichkeiten lösten vor allem Kontaktaufnahmen und
Warenübergaben zwischen Westbürgern und Einwohnern der DDR auf und an den Transitwegen
Sicherheitsängste aus. Tausende von Bediensteten der Stasi der Volkspolizei und des Zolls
sowie Hunderte von Inoffiziellen Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS)
versuchten derlei Vorgänge aufzuklären und zu dokumentieren. Die Transitwege von und nach
Westberlin galten in Ostberlin als Rollbahnen des Klassenfeindes die ähnlich eingestuft wurden
wie das Grenzregime der DDR. Einschließlich einer 5-km-Tiefensicherung. Wie das mit welchem
Erfolg geschah ist das Thema des Buches. Dabei wurden MfS-Papiere des Bundesbeauftragten für
Stasi-Unterlagen herangezogen und ausgewertet insbesondere MfS-Studienmaterial sowie
Abschluss- und Diplomarbeiten der Stasi-Hochschule zum Thema Transit. Erstmals wird die Dichte
der DDR-Überwachungspraktiken auf den Transitwegen deutlich von denen die meisten Benutzer nur
ahnten dass es sie in dieser Breite gab. Von daher ist die Studie ein weiterer Beleg für das
völlig überzogene Sicherheitsdenken der leitenden SED-Funktionäre und MfS-Kader das vom
abgrundtiefen Misstrauen gegenüber ihren eigenen Bürgern und den Transitreisenden bestimmt war.