Im Donauraum entschied sich zwischen dem August 1944 und dem Kriegsende Anfang Mai 1945 nicht
nur das Schicksal des Deutschen Reiches - und für zehn Jahre Osterreichs - sondern auch die
Zukunft Rumäniens Bulgariens Ungarns Jugoslawiens und der Tschechoslowakei. Der verzweifelte
Abwehrkampf der Deutschen Wehrmacht gegen die vordringende Rote Armee im Südabschnitt der
Ostfront wird hier militärhistorisch wie menschlich erschütternd geschildert. Am 20. August
1944 treten im Raum Jassy-Kischinew zwei russische Heeresgruppen nach gewaltiger
Artillerievorbereitung zum Angriff gegen die etwa fünfzig Divisionen umfassende Streitmacht der
Heeresgruppe Süd an. Innerhalb von drei Tagen zerbricht die deutsch-rumänische Front unter den
Schlägen der Angreifer. Generaloberst Friessner der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd
erlangt am Abend des 22. August - und da bereits zu spät! - von Hitler die Erlaubnis zur
Rückverlegung der Front. Die in weitem Bogen um Kischinew stehende 6. Armee vermag er damit
nicht mehr zu ret en. Sie geht in den folgenden Tagen ihrer Vernichtung entgegen. Für die Rote
Armee ist nach Zerschlagung der deutsch-rumänischen Front der Weg nach Rumänien in den
Donauraum frei. Doch das Cannae von Kischinew wie russische Quellen es später nennen ist
nur der Anfang des sich nun vollziehenden Desasters der Heeresgruppe Süd. Die Rumänen wechseln
zum Gegner über und richten Waffen gegen ihre bisherigen Bundesgenossen. Vier Wochen nach
Beginn der russischen Offensive stehen die Panzerspitzen der Roten Armee am Eingang zur
ungarischen Tiefebene Bulgarien ist besetzt und hat an Deutschland den Krieg erklärt und auf
dem Balkan gerät die Heeresgruppe E in Gefahr durch einen möglichen schnellen Vormarsch der
Russen in Ungarn von ihren Rückmarschwegen abgeschnitten zu werden. Der Krieg ist damit auch im
Donauraum in seine letzte Phase getreten. Das nationalsozialistische Deutschland hat diesen
Krieg bereits verloren. Die Invasion der westlichen Alliierten ist geglückt und hat sich zu
einem Bewegungskrieg gigantischen Ausmaßes entwickelt der die Anglo-Amerikaner den Grenzen des
Reichsgebietes täglich näher bringt die dritte Front in Italien bindet wertvolle Kräfte der
Deutschen und die Heeresgruppe Mit e in Polen sieht mit äußerster Besorgnis der nächsten
Offensive der Russen entgegen die diese unweigerlich bis in den schlesischen Raum führen wird.
Aber Deutschland ist noch nicht geschlagen. Es findet an allen Fronten noch die Kraft zu
Gegenaktionen. Sechs Monate dauert das Ringen in Ungarn. Dem Nebenkriegsschauplatz im Süden
der Ostfront ist es vorbehalten Hitlers letzte Kraftdemonstration dieses Krieges das
Unternehmen Frühlingserwachen zu erleben. Budapest wird bis zum letzten Schuss Munition
verteidigt zu einer Festung Wien fehlt es in den letzten Kriegswochen an Mann und Material.
Das vorliegende Werk ist die erste zusammenfassende Darstellung der politischen und
kriegerischen Ereignisse in den Ländern an der Donau vom August 1944 bis Kriegsende. Der Autor
bekannt durch zahlreiche historische und militärwissenschaftliche Arbeiten hat zur
Verwirklichung seines Vorhabens die heute bereits in ihrer Mehrheit freigegebene
Quellenliteratur beider Seiten studiert. Vor allem stand ihm das Kriegstagebuch der
Heeresgruppe Süd zur Verfügung. Zahllose Gespräche mit ehemaligen Divisions- Korps-und
Armeeführern der Deutschen Wehrmacht vermochten Lücken zu schließen die durch Dokumente nicht
erschlossen sind.