Aby M. Warburgs Mnemosyne-Atlas zählt mit seinen einzigartigen Bildgeflechten längst zu den
Ikonen der Kunst- und Bildwissenschaft. Die faszinierenden und mehrdimensionalen Atlastafeln
eröffnen der Forschung immer wieder zahlreiche Untersuchungs- und Referenzpunkte.Die
vorliegende Arbeit beleuchtet erstmals nicht nur einzelne Tafeln sondern setzt sich intensiv
mit Warburgs vielfältigen Bildstrategien auseinander und legt die innere Logik der Bildsysteme
frei.Im Blickpunkt der Analyse Warburgs originärer Montagetechnik steht der Begriff der
ikonischen Evidenz. Es wird erörtert inwieweit die Bildmontagen Eindeutigkeit und einen
besonderen Erkenntniswert herstellen und wie sich ihr Vermittlungswert zu den Schriften
Warburgs verhält. Die Untersuchung bezieht daher umfänglich Warburgs Textkorpus Notizen
Zeichnungen sowie dessen Ausstellungstafeln mit ein.