Das ehemalige Marinelazarett in der Kieler Wik bildet bis heute ein städtebaulich markantes
Gesamtensemble am östlichen Rand der Wik zwischen der Adalbertstraße und der Kieler Förde. Es
war bei seiner Eröffnung 1907 die jüngste einer Reihe von Krankenanstalten die in Kiel ab den
1860er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg errichtet worden sind. Seine Pavillonbauten in einer
parkartigen Landschaft waren eine bedeutende Innovation für Kiel die sich an Vorbildern in
Frankreich und England orientierten in Berlin direkte Vorläufer besaßen diese jedoch
architektonisch und in abwechslungsreicher Bauzier zum letzten Höhepunkt der
Pavillonkrankenhäuser in Deutschland weiterentwickelten.Der vorliegende Band ist die erste
kunsthistorische Einordnung des Wiker Lazaretts in den Krankenhausbau Kiels und Europas. Die
Anlage wird in ihrer Baugeschichte und den Veränderungen über die Teilzerstörungen im Zweiten
Weltkrieg bis zum Teilabriss und der Neubebauung im 21. Jahrhundert ausführlich vorgestellt.
Anhand zahlreicher historischer Ansichten entsteht ein anschauliches Bild der Anlage in ihrer
historischen und städtebaulichen Relevanz.Eine vollständige Reproduktion der Veröffentlichung
von Paul Arendt zur Eröffnung 1907 in der neben dem Text wichtige Fotos der Innenräume sowie
Planmaterial von bleibendem Wert enthalten sind rundet den Band der aus einem
Forschungsprojekt am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
entstanden ist ab. So bildet das Buch eine vollständige Dokumentation zum ehemaligen
Marinelazarett in der Wik das von großer städtebaulicher Wichtigkeit für Kiel und
architekturhistorisch weit über die Stadt an der Förde hinaus von Bedeutung ist.