Wo muss man eigentlich bei den vielen Steinen Felsen Burgen Wänden und Türmen besonders
hinschauen wenn man den Geologen glauben will dass die Dolomiten ein offenes Buch ihrer
eigenen Entstehungsgeschichte darstellen? Die Dolomiten gelten als eine der imposantesten
Berglandschaften weltweit. Ihre Schönheit liegt im Wesentlichen in einer spektakulären
Formenvielfalt begründet. Gipfel Pfeiler Türme und gewaltige Wandfluchten sowie Hochebenen
mit Felsvorsprüngen Zacken und Plateaus erheben sich steil über ausgedehnte Geröllablagerungen
und sanfte grüne Hügel. Die große Farbenvielfalt ergibt sich aus dem Kontrast zwischen den
Wäldern und Wiesen sowie den sich daraus erhebenden oft bleichen zeitweise aber auch
glühenden Felswänden. So etwa lesen wir in der UNESCO-Anerkennung weiter Dolomitenbereiche als
Welterbe der Menschheit. Von besonderer Bedeutung sind vor allem fossile Riff-Atolle das
Ergebnis der Jahrtausende langen Aktivität kalkbildender kleiner Rifforganismen. Hierzu in
Kontrast stehen die Gesteine vulkanischen Ursprungs. Diese stellen einerseits die alte Basis
großer Teile der Gebirgsgruppe dar andererseits findet man sie als jüngere - im Laufe der
Entwicklung in die bereits existierenden Kalkgesteine eingedrungene - Fremdgesteine. Die
wissenschaftliche Bedeutung der Dolomiten wird auch durch die lange Geschichte ihrer
Erforschung und ihre internationale Anerkennung unterstrichen. Berühmte Geologen - so auch
einer der größten Universalgelehrten Alexander von Humboldt - waren die ersten die von der
Schönheit dieser Bergmassive angelockt wurden. Ihre Schriften Gemälde und Bilder
unterstreichen die ästhetische Anziehungskraft dieser Berge. Großen Vorbildern schließen wir
uns also in unserer Begeisterung für dieses Gebirge an. Dazu widmen wir uns als bescheidene
Berggeher erreichbaren Zielen in den Dolomiten und wollen konzentriert beobachten um
Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung dieser Landschaft zu gewinnen - dieser
Landschaft deren gigantische Gesteinsmassen so viel Respekt und Ehrfurcht erzeugen und die uns
doch gleichzeitig nahezu magisch anziehen. Im ersten Teil befinden sich dabei unter der
Überschrift In vier Tagen durch 150 Millionen Jahre die geologischen Schwerpunkte. Im zweiten
Teil wollen wir - unsere bergsteigerisch-touristischen Wünsche erfüllend - eine wohl überlegte
Vielzahl von nebenbei geologisch interessanten Tageswanderungen durchaus unterschiedlicher Art
in verschiedenen Teilgebieten der Dolomiten begehen und beschreiben. Wir erläutern dazu die
Anfahrtsmöglichkeiten und geben Hinweise auf die zu erwartenden Schwierigkeiten sowie zur Länge
und Dauer der Touren. Alles unter dem großen Motto: In einigen Tagen durch Jahrmillionen!