Sie stehen für Tanz Schweiß Nähe Freiheit und Kontrollverlust auf Zeit doch in die ehemals
lautesten Orte der Stadt ist mit Beginn der Pandemie eine unfreiwillige Stille eingekehrt. Für
ihr Buch besuchten Staggat und Stein von April bis Dezember 2020 über 40 Berliner Elektro-Clubs
und interviewten die oft vergessenen Gesichter dieser Krise: die Clubmanagerin den Barmann
den Booker die DJane den Toilettenmann die Türsteherin oder den Hausmeister. Bei ihrer
Club-Quarantänetour sind sie auf Menschen gestoßen die nicht nur um ihren Arbeitsplatz kämpfen
sondern auch um den Verlust ihres Zuhauses fürchten. Sie trafen sie an Orten die zwar für
Menschen geschaffen wurden aber auch ganz ohne diese wirken. HUSH ist auf den ersten Blick ein
Buch über Clubs in der Coronakrise auf den zweiten ist es eines darüber was Heimat auch sein
kann. Staggat und Stein trafen auf umtriebige verzweifelte aber auch krisenfeste Charaktere
die nicht nur in ihre Situation sondern auch in ihre Räume bereitwillig Einblick gewährten. Sie
stiegen in alte Brauereien hinab betraten Kraftwerke S-Bahnbögen Parkdächer
Einfamilienhäuser Stellwerke Hinterhöfe Kellergewölbe Boote und Remisen. Lost Places mit
Geschichte - Räume die vor allem im Ostteil Berlins nach der Wende entstanden. In einer Zeit
als Partypioniere brachliegende Industrielandschaften erschlossen und daraus Orte der
Kreativität und Freiheit machten. So entstand ein Zeitdokument mit hochwertigen Fotografien und
Texten das exklusive Einblicke in eine einzigartige Subkultur gibt. HUSH hält fest was nach
der Krise in dieser Vielfalt womöglich nicht mehr existieren wird.