Gekaute Blätter gekochte Wurzeln vergorene Samen geraspelte Rinde gerauchte Blüten. Was den
Konsum psychoaktiver Pflanzen angeht waren wir Menschen zu allen Zeiten und auf allen
Erdteilen kreativ und probierfreudig. Elfenblumen Mönchspfeffer Wutkraut und grüne
Feen. Jakob Hein seines Zeichens praktizierender Psychiater und Doctor medicinae kennt sie
alle. Und hat uns einen bunten Strauß von kuriosen exotischen und gemeinen Vertretern der
psychotrophen Flora zusammengestellt. Aber Achtung vom Konsum sei in vielen Fällen
dringend abgeraten selbst wenn ganze Kulturen um sie entstanden sind. Schon auf sumerischen
Keilschrifttafeln aus Mesopotamien finden sich Hinweise auf die Kunst des Bierbrauens. Bei den
Maya hingegen war Kakao so beliebt dass er als »Götterspeise« galt und nicht nur ein
jährliches Festival sondern sogar einen eigenen Schutzpatron hatte. Im Buch treffen wir
auf verschiedenste Pflanzen und Substanzen die wir aus dem heimischen Gewürzregal oder dem
Blumenladen kennen. So kann der Paprika-Konsum zum »Pepper high« führen Muskatnuss eine
angenehm einschläfernde Wirkung mit lebhaften Träumen entfalten und Salbei das schon im
Altertum als Allheilmittel galt Halluzinationen auslösen.