Ausgezeichnet mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2021 Sachbuch des Jahres. Durch keinen anderen
Denker lernt man so gut kennen was auch die «Sattelzeit» genannt wurde: der Übergang des alten
Europa in die moderne Gesellschaft. Ob Aufklärung die Herrschaft Napoleons oder die
Befreiungskriege ob Industrialisierung Vormärz oder die großen Entdeckungen - die Welt ändert
sich während der Lebensjahrzehnte Georg Wilhelm Friedrich Hegels von Grund auf. Und zwar durch
Ideen die zu Revolutionen führten: politische industrielle ästhetische und pädagogische.
Nicht umsonst hat Hegel von der Philosophie verlangt ihre eigene Zeit auf den Begriff zu
bringen nicht ewige Wahrheiten nicht den Grund allen Seins sondern die eigene Zeit in
Gedanken. Jürgen Kaube erzählt Hegels Leben erläutert sein Werk und zeigt wie jene epochalen
Umbrüche zum Versuch einer letzten Revolution führen: der des Denkens. Hegel wirkte unter
anderem in Jena dem intellektuellen Zentrum der Klassik mit inspirierender Nähe zu Schiller
und Goethe die er kannte wie die anderen Großen seiner Zeit. Als begnadeter Polemiker stritt
er gern etwa mit den Romantikern als allseits Interessierter nahm er alles Neue auf. Aber
auch dem Persönlichen schenkt Kaube alle Aufmerksamkeit: dem unehelichen Sohn Hegels etwa der
in Indonesien am Tropenfieber starb oder Hegels Schwester die an der republikanischen
Verschwörung in Württemberg mittat. - Eine faszinierende Biographie - und eine Zeit in der
sich die Welt unsere Welt neu formierte. Letzteres lässt dieses Buch auch zu unserer
Gegenwart sprechen.