Die bürgerliche Emilia Galotti steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Grafen Appiani als sich
der Prinz Gonzaga in sie verliebt. Um die Heirat zu verhindern ist diesem jedes Mittel recht
und so lässt er das Paar auf dem Wege zur Trauung überfallen. Während Appiani im Kampf tödlich
verwundet wird wird Emilia auf Gonzagas Schloss gebracht. Doch möchte Emilia sich lieber das
Leben nehmen als der Verführung des Prinzen zu erliegen - ihr Vater kommt ihr jedoch zuvor.
Neben der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Auffassungen von Liebe ist das 1772
vollendete Drama auch ein politisches Stück: Indem sich die bürgerliche Familie Galotti dem
Willen des Prinzen widersetzt rebelliert sie gegen den Adel und hat die Moral auf ihrer Seite.
Daher wird das Stück heute auch als Drama der bürgerlichen Emanzipation verstanden. Das
Hamburger Leseheft enthält neben dem ungekürzten Text eine Biografie Gotthold Ephraim
Lessings Informationen zur literarischen Vorlage (der durch Livius überlieferten Legende um
die Römerin Virginia) sowie umfangreiche Worterläuterungen.