Die Erzählung "Der Sandmann" von E. T. A. Hoffmann erschien 1816 im ersten Teil des
Erzählzyklus "Nachtstücke". Hoffmann entführt den Leser in die Welt des Studenten Nathanaels
der über Briefe in Kontakt mit seinem Freund Lothar steht. In einem dieser Briefe erzählt
Nathanael ihm von dem Wetterglashändler Coppola. Dieser sei in Wirklichkeit der teuflische
Advokat Coppelius ein Freund seines Vaters der an dessen Tod schuld sei. Als Kind sah
Nathanael in Coppola den Sandmann der wie in einem grausigen Kindermärchen erzählt wird den
Kindern Sand in die Augen streut bis diese herausfallen. Er sieht in Coppola ein "böses
Prinzip" das sein Liebesglück mit seiner Verlobten Clara zerstören will. Clara sieht in dieser
Vorstellung ein "Phantom eigenen Ichs" und kann mit ihrem Glauben an das Gute Nathanaels
Widerstandskräfte wecken. Um zu beweisen dass er seine Furcht überwunden hat kauft er Coppola
ein Perspektiv ab durch welches er aber als er das erste Mal hindurchsieht den
Automaten-Menschen Olimpia zeigt. Er vergisst daraufhin Clara aber als er durch einen Streit
zwischen Coppola und einem seiner Mitarbeiter erfährt dass Olimpia nur eine "leblose Puppe"
ist wird er wahnsinnig. Clara pflegt ihn gesund jedoch als er mit ihr zusammen einen Turm
besteigt und sein Blick nochmals durch das Perspektiv wirft wird er erneut wahnsinnig
versucht Clara vom Turm zu schubsen und stürzt sich danach selbst herab. Sigmund Freud
analysiert den "Sandmann" in seinem Essay "Das Unheimliche". Die daraus entstehende und breit
geführte Diskussion macht Hoffmanns erstes "Nachtstück" zu einem seiner meist besprochenen
Erzählungen.