Augsburg war über 150 Jahre lang - vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Beginn des
Dreißigjährigen Krieges - ein europäisches Zentrum von Wirtschaft Kunst und Politik. Der
beeindruckende Aufstieg der schwäbischen Stadt hing entscheidend damit zusammen dass es in
jener Zeit enge Kontakte zwischen Augsburg und den Habsburgern gab.Aber auch die Habsburger
verdanken ihren Aufstieg zu einer der mächtigsten Dynastien Europas zu einem guten Teil dem
Geld der Augsburger Handelshäuser welche die politischen Projekte und die Kriege der
Habsburger maßgeblich finanzierten. Im Gegenzug dazu erhielten die Augsburger Kaufleute von den
Habsburgern weitreichende Handelsrechte und andere Privilegien. Dies ermöglichte es den
Handelsherrn vom Lech die damalige Welt mit engmaschigen Handelsnetzen zu überziehen.Eine
Folge dieses Zusammenspiels war auch dass in Augsburg im 16. Jahrhundert durch und mit den
Habsburgern Weltpolitik geschrieben wurde. Durch die von den Habsburgern in Augsburg
abgehaltenen Reichstage wurde die Stadt am Lech zu einem Hauptort europäischer Politik von
Besuchern aus aller Herren Länder wegen ihrer Pracht und ihres Reichtums bestaunt.Augsburger
Künstler und Kunsthandwerker trugen durch ihre Arbeiten zum Ruhm des Hauses Habsburg bei. Die
Stadt wurde aber auch im Auftrag der Habsburger mit den Werken erstrangiger Künstler - wie etwa
der Maler Tizian und Albrecht Dürer oder des Bildhauers Adriaen de Vries - bereichert.Dieses
Buch stellt die Grundzüge der Beziehungen zwischen der Stadt Augsburg und den Habsburgern vom
13. bis zum 19. Jahrhundert vor.