Nach der Trilogie zu den Hochfesten des christlichen Kirchenjahres "Weihnachten in der modernen
Kunst" (2015) "Ostern in der modernen Kunst" (2017) und "Pfingsten in der modernen Kunst"
(2019) und nach der Publikation "GOTT in der modernen Kunst" (2022) soll mit dieser
Veröffentlichung "MARIA in der modernen Kunst" die Mutter des Jesus von Nazareth in der Kunst
der letzten gut 100 Jahre vorgestellt werden. 30 Bildbeispiele habe ich ausgewählt die durch
10 zusätzliche oder erklärende Abbildungen im Text ergänzt werden. Die Prinzipien meiner
Auswahl: Es werden Kunstwerke gezeigt und analysiert bei denen Maria als Einzelperson oder als
Mutter mit ihrem Sohn (als Kleinkind oder als Toter) dargestellt ist. Außerdem werden zwei
Glasfenster vorgestellt (Teuwen und Mack) die die nicht-biblische Vorstellung der "Himmelfahrt
Mariens" aufgreifen und zwei Glasfenster (Manessier und Spierling) die ein Bibelwort Mariens
bzw. eine marianische Litanei künstlerisch umsetzen. Nicht aufgenommen wurden Darstellungen
die Maria im Zusammenhang mit biblischen Heilsereignissen (Weihnachten oder Pfingsten) zeigen.
Die Auswahl der 30 bzw. 40 Kunstwerke ist natürlich wiederum recht subjektiv zeigt aber eine
gewisse Vielfalt: Künstlerinnen und Künstler werden vorgestellt Arbeiten innerhalb und
außerhalb von Kirchenräumen Werke mit unterschiedlichen Materialien (Plastik Gemälde Grafik
Holzschnitt Sekko-Malerei Hinterglasmalerei Glasmosaik Glasfenster Stoff...) und vor allem
Arbeiten mit ganz unterschiedlichen Aussageabsichten und Intentionen. Generell zu den
Marienbildern moderner Künstler kann man feststellen: "Die Gegenwart findet neue Ansätze zu
gültigen Aussagen aus einem starken persönlichen Erlebnis des Künstlers unter Eliminierung
eines seit dem Klassizismus vorherrschenden Theoretizismus und gewinnt ein Marienbild von neuer
aktueller Unmittelbarkeit ... Das Anonyme und Unverbindliche solcher Marienbilder liegt im
überdeutlichen Subjektivismus und im Versuch Profanes mit Heiligem zu verbinden ... Schrift
und approbierte Theologie sind die ausschließlichen Quellen des heutigen Marienbildes. Das
reine Mutter-Kind-Verhältnis der Gottesmutterschaft Mariens hat sich zum Bild einer irdischen
Mutter mit göttlichem Kind geläutert ihr Mittleramt ist das gegenwärtige Hauptthema." Dieser
"Subjektivismus" prägt jedes der 30 bzw. 40 ausgewählten Kunstwerke die schlagwortartig und
damit einseitig mit Stichworten charakterisiert werden sollen wie sie sich dem Thema "Maria"
nähern bzw. es formal-inhaltlich auffassen: exotisch (Gauguin) erotisch (Munch) familiär
(Denis) folkloristisch (Münter) markant (Nolde) jüdisch (Lasker-Schüler) mythisch (Marc)
anklagend (Lehmbruck) mahnend (Heckel) konzentriert (Schmidt-Rottluff ) vertrauend (Rouault)
ironisch (Ernst) fremdländisch (Mueller) rhythmisch (Gleizes) mitfühlend (Pankok) subversiv
(Grieshaber) regional (Teuwen) heimatverbunden (Chagall) hoffnungsvoll (Dix) surreal (Dalí)
kirchlich (Matisse) klassisch (Beuys) mystisch (Molzahn) meditativ (Manessier) monumental
(Moore) bedrängt (Meistermann) stellvertretend (Schüllner) lichtvoll (Mack) verfremdet
(Rainer) symbolisch (Spierling). Dabei sind die meisten der ausgewählten Bildbeispiele freie
zweck-ungebundene Arbeiten einige befinden sich in Kirchenräumen (Teuwen Matisse Manessier
Moore Meistermann Schüllner Mack Spierling). Die Bildbeispiele sind chronologisch geordnet.
Da auch beim Thema "Maria" die Intentionen und Aussageabsichten der modernen Künstlerinnen und
Künstler sehr unterschiedlich und individuell sind (es gibt ja nicht die moderne Kunst) habe
ich versucht zunächst die Ideen theoretischen Hintergründe und vor allem auch die persönliche
Einstellung (positiv oder negativ) zur Bibel und zum Glauben der einzelnen Kunstschaffenden
aufzuzeigen bzw. zu zitieren um danach eine möglichst ausführliche Analyse der Farben Formen
und Darstellungen der Werke anzuschließen. Diese Analysen und Assoziationen sind naturgemäß
recht subjektiv und damit einseitig. Sie können und wollen jeden Betrachter anregen sich
selbst mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen und gegebenenfalls zu eigenen Sichten und
Interpretationen zu kommen. © Kurt-Peter Gertz