In diesem Katalogband findet sich eine umfassende Dokumentation des aktuellen Forschungsstandes
zur Gedenkskulptur der Trauernden die 1962 zeitgleich mit der Gedenkhalle Oberhausen
eingeweiht wurde. Die Kombination aus kommunaler NS-Gedenkstätte und Gedenksituation die nach
wie vor bevorzugt am Volkstrauertag genutzt wird entstand weitgehend voraussetzungslos. Damit
markiert sie einen wichtigen Baustein der frühen Entwicklung der sich regional entwickelnden
Erinnerungskultur in Westdeutschland. Sowohl die Trauernde als auch ihr Autor der Bildhauer
Willy Meller wurden nach vielen Jahren der Akzeptanz seit längerem von kritischen Hinweisen
begleitet. Diese bezogen sich zu zum einen auf die Biografie Willy Mellers der ein bedeutener
Protagonist der NS-Kunst war und sich nach 1945 nicht entscheidend vom Nationalsozialismus
absetzte. Zum anderen geriet aber auch die Figur selbst in die Kritik da sie die Opfer des
Holocaust nicht angemessen abbildet die zudem nicht ausdrücklich auf der Inschriftentafel vor
der Trauernden erwähnt werden.