Wolfgang Grell (Jg. 1924) war Gemeindepfarrer in Meldorf Oeversee und Hamburg-Wandsbek. Vom
eher konservativen Landpastor wurde er in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einer Integrations-
und Leitfigur der kirchlichen Opposition sowie der linken Szene in Hamburg. Grell geprägt von
der Theologie Dorothee Sölles setzte sich zum Beispiel gegen Berufsverbote ein hielt Kontakt
zu den Gefangenen der RAF und engagierte sich in der Anti-AKW-Bewegung. Immer wieder entstanden
daraus - auch dienstrechtliche - Konflikte mit kirchlichen Instanzen. In Grells ungewöhnlicher
Vita spiegeln sich Zeit- und Kirchengeschichte. Dieses Buch hält die Erinnerung an sein Wirken
wach. Es enthält Interviews mit ihm die nach seinem 80. Geburtstag entstanden und Dokumente
aus seinem privaten Archiv.