In diesem Buch geht es um eine spezielle Gruppe von Zuagroasdn (= Zugereisten) oder - wie man
außerhalb des Bayerischen Waldes sagen würde - von Menschen mit Migrationshintergrund deren
Verhalten in einem gewissen Spannungsverhältnis zur bayerischen Leitkultur steht. Da dieses
große Thema im Rahmen einer einzelnen Publikation nicht umfassend behandelt werden kann greift
der Verfasser zwei exemplarische Fälle heraus:DIE SIEBTE SCHWESTER: Eine Telefonistin im
Leopardenkostüm ein Päckchen mit Asche vom Krematorium ein kleiner Blutschwamm Affen im
Mango-Baum ... Bei Schönberg im Bayerischen Wald liegt die Villa Anna benannt nach Anna
Nevermann einer reichen alten Dame die hier eine exklusive Wohngemeinschaft für sieben
Schwestern gestiftet hat. Bei der Untersuchung eines Todesfalls kommen merkwürdige Dinge ans
Licht.GEISTERBAHN UND HIMMELSLEITER: Ein toter Kolumbianer in der Geisterbahn eine rumänische
Schlangenfrau verdächtige Anrufe aus Korsika ein toter Italiener an der Himmelsleiter ... Die
grenzüberschreitende Kriminalität hat den Bayerischen Wald längst erreicht. Hinzu kommt eine
dubiose Schriftstellerin die ihre Mutter gefangen hält und einen Versager geheiratet hat. Auch
das sind Zuagroasde - allerdings aus Oberbayern.Ich hoffe dass die Leser die Doppelbödigkeit
beider Texte wahrnehmen. Es handelt sich um locker formulierte Kriminalkomödien bei denen der
Kriminalfall nicht im Vordergrund steht. Er dient vielmehr als Aufhänger für einen latenten
Subtext der eine bestimmte Lebensphilosophie zum Ausdruck bringt. Im Grunde greife ich den
literarischen Topos des Narrenschiffs auf. Indem ich Verständnis und Sympathie für die
Absonderlichkeiten der menschlichen Psyche sowie für die skurrilen Aspekte vieler sozialer
Beziehungen erkennen lasse deute ich an dass ich mich selber auf diesem berühmten Schiff
befinde. (Manfred v. Glehn)