Die Frau mit dem blumengemusterten Kleid erhebt sich endlich aus ihrem Bett. In der Hitze des
Zimmers bleibt ihre Vergangenheit wie in Schwaden stehen: die Vergangenheit eines versteckten
jüdischen Kindes. 'Immer wieder taucht jemand auf und soll zu uns gehören' murmelt ihre
Schwester. Der Thanksgiving-Truthahn in Chicago verschluckt das Schwarze Amen ihres Mannes der
für die Kinder Palästinas um Frieden betet während am anderen Ende des Tisches mit einem
weißen Amen eine Danksagung an den amerikanischen Präsidenten gesprochen wird. Der nunmehr
jüdisch-orthodox bekennende Sohn nennt seine Mutter Closet-Jew. Gojische Partner*innen der
zweitverheirateten Überlebenden eignen sich deren 'Wiedergutmachung' an und schließlich
weigert sich auch der russische Rabbiner das Vorkriegsgrab von Berlin-Weißensee zurückzugeben.
Traurig empörend unerhört und wenn die Tante sich die klebrigen Kekse aus der
Flughafenlounge in die Tasche stopft auch komisch wie Filmschnitte aus einem nicht geplanten
Drehbuch. 'Ein Haufen Dollarscheine' ist ein verrücktes Familienszenario zwischen Berlin
Chicago Heppenheim Rom und wieder zurück.