Die Außenbeziehungen der Staaten und Herrschaftsbildungen im mittelalterlichen Europa haben in
den zurückliegenden Jahren verstärkte und systematische Beachtung gefunden. Dabei stand jedoch
meist das westliche Europa Frankreich Burgund und England im Vordergrund des Interesses. Im
östlichen Mitteleuropa bildeten sich seit dem frühen 14. Jahrhundert Strukturen heraus die
diese Länder eng mit dem Westen in Beziehung brachten: westliche Dynastien wie die Habsburger
und die Luxemburger wurden Herrschaftsträger im Osten verschiedene Reichsterritorien kamen als
Nachbarn in enge Beziehungen zu Polen Böhmen und Ungarn der Deutsche Orden in Preußen wurde
zu einem wichtigen Akteur auf europäischer Ebene. Für diese Konstellationen stellt der aus
Beiträgen einer internationalen Fachtagung im Herder-Institut hervorgegangene Band die Frage
nach dem Profil der Handelnden in den spätmittelalterlichen internationalen Beziehungen. In
Augenschein genommen werden Konstellationen in Polen Böhmen Ungarn Litauen im Ordensstaat
und im Moskauer Rußland sowie die Perspektive von Akteuren aus dem Reich (Pommern Brandenburg
und Sachsen).