Nidden auf der Kurischen Nehrung gehört zu den ältesten Künstlerkolonien. Durch seine
exponierte Lage zwischen Ostsee und Haff - vor allem aber durch die großartige Dünenlandschaft
- zog es schon früh Künstler der Königsberger Akademie an. Lovis Coronth war einer der ersten
prominenten Maler in deren Nachfolge Kollegen wie Ernst Bischoff-Culm und vor allem Ernst
Mollenhauser folgten. Vollends populär wurde Nidden durch den Aufenthalt von Karl
Schmidt-Rottluff und dem mehrfachen Besuch Max Pechsteins. Beide schufen hier Werke die in die
Geschichte der expressionistischen Kunst eingingen. Ebenso ist Nidden untrennbar mit dem
Aufenthalt des Nobelpreisträgers Thomas Mann verbunden der sich hier ein Sommerhaus
errichtete. Mehr als 200 Künstler haben Nidden bis 1945 und darüber hinaus für die Kunst
entdeckt. Diese erste Veröffentlichung über den Künstlerort der heute zu Litauen gehört
schließt eine Lücke in der Erforschung der regionalen Kunstentwicklung in Deutschland ab 1900.