Ende der 1980er Jahre stellte die BD Nürnberg Überlegungen zur Verbesserungen auf
Regionalstrecken in Oberfranken und der Oberpfalz an zunächst auf den Strecken von Nürnberg
nach Bayreuth und Hof. Diese Regionalzentren sollten besser mit Nürnberg verbunden werden.
Neben dem elektrischen wurde auch der Dieselbetrieb untersucht. 1988 kam man zum Ergebnis dass
ein Dieselzug mit Neigetechnik die gleichen Fahrzeitverbesserungen wie ein konventioneller
elektrischer Zug erreichen konnte dies jedoch bei deutlich geringeren Investitionen. Das war
die Geburtsstunde des Dieseltriebzuges 610!Unter der Gesamtprojektleitung des BZA München war
für den wagenbaulichen Teil MAN MBB DUEWAG unter der Federführung von MAN und für den
elektrischen Teil SIEMENS BBC AEG unter der Federführung von Siemens verantwortlich.
Drehgestelle und Neigetechnik wurden von Fiat Ferroviaria geliefert.Bereits vier Jahre später
standen Ende Mai 1992 neun Triebzüge 610 zur Verfügung ein weiterer wurde zunächst als Messzug
verwendet. Bis Anfang 1993 waren alle 20 Züge ausgeliefert so daß auch die Ergänzung in die
Oberpfalz im Mai 1993 planmäßig in Betrieb gehen konnte. Seitdem sind die 610 in Nordostbayern
unermüdlich im Einsatz. Die gesamte Flotte hat bisher an die 100 Millionen Kilometer
zurückgelegt und wesentlich dazu beigetragen den Regionalverkehr auf der Schiene attraktiver
zu gestalten. Die innovativen Triebzüge führten zu einer Steigerung der Fahrgastzahlen von fast
50 % und waren Vorbild für ähnliche Systeme in der gesamten Bundesrepublik.EK-Autor Dipl.-Ing.
Matthias Maier war an der Entstehung dieser Baureihe maßgeblich beteiligt und präsentiert ein
umfangreiches Porträt der zuverlässigen Züge. Neben der bildlichen Dokumentation des
Alltagsbetriebs läßt uns der Autor an Bau Inbetriebsetzung und Betriebseinführung des 610
teilhaben. Ein besonderes Kapitel ist den Versuchs- und Präsentationsfahrten in Deutschland
Frankreich und Norwegen gewidmet. Auch die mit den Neigetechnik-Drehgestellen der späteren
Baureihe 605 (ICE TD) mit dem 610 004 durchgeführten Fahrten bei denen eine
Höchstgeschwindigkeit von 280 km h erreicht wurde finden Erwähnung.