Ein Land wo einer der 'ich' sagt schleunig in die Erde versinkt. (Elias Canetti) Im Westen
war das Fremde lange Zeit Gegenstand gewaltsamer Aus¬schließung oder Vereinnahmung. Es war
nicht präsent im Inneren des Eige¬nen. Und heute? Gibt es noch das Fremde? Derzeit gibt man
sich gerne dem Glauben hin alle glichen irgendwie einander. So verschwindet das Fremde wieder
aus dem Inneren des Eigenen. Vielleicht wäre es nicht von Nachteil daran zu glauben dass es
tatsächlich jenes Land gibt wo einer der 'ich' sagt schleunig in die Erde versinkt. Es ist
heilsam bei sich einen Raum für das Fremde freizuhalten. Das wäre auch ein Zeichen der
Freundlichkeit. Das vorliegende Buch stellt eine fremde Kultur vor eine Kultur des Abwesens
die den Bewohnern der abendländischen Kultur die sich am Wesen orientiert recht wundersam
erscheinen wird. Byung-Chul Han geboren in Seoul Studium der Philosophie der Germanistik und
der Katholischen Theologie in Freiburg und München Privatdozent am Philosophi¬schen Semi¬nar
der Universität Basel.