'Grenzerkunder sind sie stille Gestaltenwandler' - ihnen zugehörig ein Ich das sich zwischen
verschiedenen Welten positioniert und nicht zurechtfindet dessen Herkünfte und Zukunftswünsche
sich immer wieder neu arrangieren überworfen und dann doch in der Außenwelt gefunden werden.
Es geht um Ortserkundungen im weiten Sinne - zwischen München Greifswald St. Petersburg und
anderswo - um Flucht und Isolation das Zehren und die Kraft von Einsamkeit. In einem
Stimmengewirr der Gegenwart montiert aus Werbezitaten Gesetzestexten tagesaktuellen
Nachrichten und Motiven der Mythologien werden Fragen nach Elternschaft und Autorschaft als
Profession verhandelt. Zwischen hastiger Maniküre und mit schwarzem Kaviar tapezierten Wänden
werden die die wir lieben zu unserem Halt in der Welt. Das vermeintlich Unbedeutende wird
existenziell und das Existenzielle gebrochen in seine Relativierungen des Absurden und
Belanglosen. Am Ende des Tages braucht es nicht mehr als einen Waffenschein ein bitteres
Parfüm und ein Haus in dem einen keiner kennt. Welche untergründigen übergangenen Orte
können heute noch entdeckt werden ohne auf Wundervölker phantastische Tierwesen oder die
Kartierung der Welt durch Google Maps zurückzugreifen? Welche Sprachen können wir gemeinsam
sprechen? Mit tastender Melancholie mäandernder Traurigkeit und schillernder Groteske erkunden
in diesem Band Gedichte und lyrische Kurzprosa die Umbruchzeit in der wir leben.