Stella Nyanzi lässt in exakt 100 Gedichten Szenarien ihrer Dissidentinnenerfahrungen erfahrbar
werden berichtet über ihre mehrfache persönliche Enteignung erst als Asylbewerberin in
Nairobi Kenia und dann als Schriftstellerin im Exil. Derzeit lebt sie mit ihren drei
jugendlichen Kindern in München - wo sie ihr Leben nach Auslaufen des PEN-Stipendiums
verbringen werden ist offen. In ihren Gedichten zieht sie Parallelen zwischen ihren eigenen
Erfahrungen als Kind von Flüchtlingseltern die seinerzeit vor Idi Amin geflohen sind und den
Erfahrungen ihrer drei eigenen Kinder heute 40 Jahre später. Ihrer Verletzlichkeit während der
Bemühungen ihren Kindern eine gute Mutter zu sein stellt sie in der für sie
charakteristischen "radical rudeness" verschiedene Formen von Misswirtschaft Korruption und
Verletzung von Menschenrechten in Uganda gegenüber. Sie beschreibt persönliche Dilemmata wie
ihre leidenschaftlich gestörte Fernbeziehung zu ihrem in der Heimat verbliebenen Geliebten
überhaupt alles Geliebte der alten Heimat und auch das was ihr in der neuen Heimat missfällt:
die Mühe sich einer anderen Kultur anzupassen den Kampf um Integration inmitten von
kulturellen Differenzen und Sprachbarrieren ihre Einsamkeit und Anonymität im Exil. Die
Gedichte sind Ausdruck der enormen Energie einer bemerkenswerten Frau die sich durch keine
Widernisse dieser Welt entmutigen lässt. Als schonungsloses Zeugnis der Flucht- und
Fremdheitserfahrungen der Gegenwart lassen sie den ungebrochenen Willen aufleuchten in einer
freien Welt zu leben und zu schreiben.