Wenige Autoren haben das 20. Jahrhundert so sehr geprägt wie Sigmund Freud der mit der
Psychoanalyse nicht nur ein neues theoretisches Denkgebäude und psychotherapeutisches Verfahren
sondern auch eine weltweite Organisation begründet hat. Freuds Schriften haben eine kaum
überschaubare Fülle an Sekundärliteratur hervorgebracht und waren Gegenstand zahlreicher bis
heute andauernder Kontroversen. Diese Einführung des Wissenschaftshistorikers Andreas Mayer
sucht einen Neuzugang indem sie deren Genese in ihren wissenschafts- und kulturhistorischen
Kontexten erhellt und ihren kollektiven Charakter aufzeigt. Im Gegensatz zu einer Auffassung
die die zentralen Begriffe Freuds als stabile begriffliche Einheiten begreift wird eine
dynamische Perspektive entfaltet die die Spuren des historischen Prozesses an den Texten
selbst aufzeigt.