Postkoloniale Theorien sind ein transdiszpliäres Unternehmen und thematisieren die vielfältigen
Nachwirkungen von Imperialismus und Kolonialismus. Sie umfassen aktuelle Formen des
'Orientalismus ' und der Konstruktion des globalen Südens als 'unterentwickelt' ebenso wie die
identitären Effekte von Diaspora- und Migrationserfahrungen eine Kritik des westlichen
modernen Selbstverständnisses nicht weniger als die Analyse alter und neuer Formen von
Rassismus. Ferner beschäftigen sie sich mit globalisierten Formen des Regierens Fragen von
Staatlichkeit sowie der Genese und Gültigkeit weltweiter Normen und Rechte. Die Wurzeln
postkolonialer Theorien liegen in der Reflexion über antikolonialen Widerstand und in der
Auseinandersetzung mit der Literatur aus ehemaligen Kolonien.