Wo Licht ist ist auch Schatten. Hamburg präsentiert sich gern als weltoffene Kultur- und
Handelsmetropole zahlreiche Bücher Museen und Denkmäler künden von der glanzvollen Historie
der Hansestadt. Die hässliche Seite der Stadtgeschichte bleibt hingegen meist im Verborgenen.
Obwohl ihre Schauplätze eigentlich allgegenwärtig sind wenn man um die Vergangenheit dieser
Orte weiß: ein repräsentatives Gebäude oder ein Schiffsanleger eine hübsche Wiese oder eine
unauffällige Kreuzung eine sanierte Häuserfront ein versiegeltes Gelände ein Ladeneingang
eine Hofauffahrt eine Bude im Souterrain oder ein Baum im Hinterhof eines Wohnhauses. »Das
schwarze Hamburg-Buch« führt zu Orten um die gewöhnliche Stadtführer einen Bogen machen. Es
sind Orte des Schreckens der Gewalt der Angst aber auch der tragischen Komik. Alltägliche
Orte in Altona Barmbek Eppendorf Harburg St. Pauli und Winterhude die einmal Schauplätze
von Terror und Entrechtung von rassistischen Morden Selbstjustiz Sadismus und Folter von
Sklaven- und Waffenhandel Gangstertum Polizeiwillkür und Umweltverbrechen waren. An manchen
Orten erinnert ein Mahnmal oder eine Schrifttafel an vergangenes Grauen. Zumeist aber ist jede
Spur verschwunden es ist buchstäblich Gras über die Sache gewachsen. Dann droht ein
unscheinbarer Ort seine dunkle Geschichte zu verschlucken.