»Mir ist klar geworden dass ich die erlebten Gräuel nur auf eine Weise überleben kann nämlich
indem ich so tue als ob sie nicht mit mir geschehen würden. Natürlich ist dieses Spiel
schrecklich schwer. Aber ich lernte schnell dass mein Leben von diesem Spiel abhängt.« Mihály
OzsgyániDer Generationenroman mit vielen autobiografischen Elementen spielt zwischen 1957 und
2000 in einer ungarischen Kleinstadt. Ein kleiner Junge Szöcske wird während seiner Kindheit
oft Augenzeuge von Saufereien Demütigungen körperlichen Züchtigungen und sogar von einem
Totschlag. Wegen seiner familiären Herkunft erfährt er auch in der Grundschule Ausgrenzung. Er
muss oft zusehen wie seine Mutter geschlagen wird und wie betrunkene Familienmitglieder außer
sich geraten. Vieles nimmt er als Selbstverständlichkeit an doch ist er der einzige der einen
Ausweg aus diesem Lebensstil sucht und findet. Als Überlebensstrategie denkt er sich ein Spiel
aus wodurch er mal bewusst mal unbewusst Abstand gewinnen kann. Sprachlicher Ausdruck dieses
Spiels ist der Wechsel der Erzählperspektive von der Ich-Form zur Sicht einer von ihm als
externen Beobachter bezeichneten Person in emotional unerträglichen Situationen. Später als
Erwachsener kann er dieses Milieu verlassen und der Lebensweise seiner Familie abschwören. Doch
ist nach den erlittenen Gräueltaten Vergebung von ihm zu erwarten?Der Roman sucht Antworten auf
folgende Fragen: Was passiert wenn die Männer in einer Familie nur die Sprache der Gewalt
beherrschen? Wie lange dulden die Frauen und die Kinder die Misshandlung? Wie kann man einer
solchen Welt entkommen? Kann diese Geschichte Lesern helfen ihnen Kraft geben die in einer
ähnlichen Familie aufgewachsen sind? Wie arbeitet man solch eine Kindheit auf? Wie kommt man
danach im Leben zurecht? Woher nimmt der kleine Junge Szöcske die Kraft seine Peiniger
hinter sich zu lassen? Kann das Lachen die Tragik der Handlung beschwichtigen?