Hatte meine Zeit in einer jungenschaftlichen Horte eigentlich einen Einfluss auf mein Leben und
auf das was ich dachte machte wollte? Diese Frage stellt man sich wenn man bei zunehmendem
Alter den Blick zurück richtet sich mit dem eigenen gelebten Leben beschäftigt zu
bilanzieren versucht was war gut was nicht was würde ich wieder so machen wodurch wurde
mein Leben bestimmt? So kam es dazu dass das Thema Lebenswege - geprägt durch die
Jungenschaft? für die Jahrestagung 2019 des Mindener Kreises gewählt wurde. Sechs Mitglieder
hatten angeboten aus ihrem Leben zu berichten und im Nachhinein kann man sagen dass eine
interessante Vielfalt dabei herauskam. Das Ergebnis wird hier in Schriftform vorgelegt.Es sind
Angehörige einer bestimmten Alterskohorte die hier aus ihrem Leben berichten. Sie wurden
zwischen 1935 und 1945 geboren der Schwerpunkt liegt bei den 1940er Jahrgängen. Sie alle
wurden in besonderem Maße durch die Ereignisse in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt: als
Kleinkinder durch den Krieg als Heranwachsende in der Not der Nachkriegszeit und in ihrer Zeit
als Jugendliche und junge Erwachsene durch den staatlichen Neubeginn und das was Historiker
später das Wirtschaftswunder genannt haben. Sie waren in den 1960er Jahren im Zenit ihrer
bündischen Aktivitäten aber bereits auch integriert in die Diskussionen über Zukunftsfragen
wie Was soll aus Deutschland werden und wie soll es in Zukunft aussehen?. Das schlug sich
nieder in den Berufen die sie wählten. Allen war es wesentlich darauf hinzuweisen dass die
Zeit in der Jungenschaft eine wichtige Phase in ihrem Leben gewesen ist.