Theorea - eine Abwandlung des komplexen griechischen Begriffs für Sehen Wahrnehmen Erkennen -
ist der Titel der jüngsten Publikation von Axel Hütte die eine vom Fotomuseum in Winterthur
organisierte Retrospektive seiner Arbeiten der letzten Jahre begleitet. Das Interesse des 1951
in Essen geborenen Fotografen galt seit seinen Anfängen der Landschaftsfotografie - ein
weitgefaßtes Thema in Hüttes Interpretation allerdings eine fast schon programmatische
Auseinandersetzung mit der Konfrontation von Stadt und Land. Denn zwischen den Polen reiner
Naturstücke - zu denen seine nebelverhangenen Berggipfel oder Bicke in ausgedehnte Ebenen
gehören - und beklemmender buchstäblich auswegloser Straßenbilder bewegt sich Hütte immer
wieder in den unentschiedenen Grauzonen des Weder-Noch. Seine Motive sind Industriegebiete am
Stadtrand Firmengelände im Grünen toskanische Kulturlandschaften durch die Betonpfeiler
eines Neubaus gesehen. Menschen fehlen auf diesen Bildern die Schönheit der Natur kommt
ungebrochen nicht vor ebensowenig wie die Sehenswürdigkeiten der europäischen Metropolen in
denen Hütte fotografierte.