Für die Entwicklung angemessener und konsensfähiger Lösungswege im Rahmen aktueller politischer
Auseinandersetzungen bedarf es der Berücksichtigung von Perspektiven unterschiedlicher
gesellschaftlicher Gruppen. Jugendliche oder junge Erwachsene nehmen in vielen Ländern
randständige Positionen in Partizipationsprozessen ein obwohl sie in öffentlichen Diskursen
als wichtige Akteure für (zukünftige) politische Aushandlungen dargestellt werden. Neben der
Auseinandersetzung mit den Repressions- Inkorporations- und Exklusionsformen mit denen junge
Personen im Vorfeld und während ihrer Teilhabe kämpfen wird in der vorliegenden Arbeit
analysiert welche Partizipationsformen engagierte Jugendliche als wertvoll und legitim
betrachten und in welchen Räumen sie Teilhabe letztendlich aushandeln. Zentral ist dabei die
Frage nach den Strategien die sie im Umgang mit limitierten Teilhabemöglichkeiten entwickeln
um ihre Positionen bzw. Positionierungen innerhalb bestehender Machtgeometrien so zu verändern
dass sie politische Prozesse durchdringen und gesellschaftliche Fragen aktiv mitgestalten
können. Im Fokus stehen hierbei junge Erwachsene zwischen 18 und ca. 35 Jahren. Ihre
Marginalisierung findet meist wenig Beachtung da ihnen theoretisch die gleichen
Partizipationsmöglichkeiten wie älteren Erwachsenen offenstehen.