Teilband I der Statistischen Studien von Tönnies enthält seine Arbeiten zu den Themenbereichen
Selbstmord Kriminalität und Bevölkerungsbewegung. Der vorliegende Teilband II umfasst die
Schwerpunkte Politische Parteien Wirtschaft Methode sowie die Rezensionen. Zwei Problemfelder
sind Tönnies in diesem Zusammenhang wichtig: inhaltlich die Herausarbeitung von Stellenwert und
Funktion einzelner Teilbereiche der sich konstituierenden Soziologie methodisch die
Entwicklung eines Korrelationskoeffizienten und die Bestimmung und Erprobung seiner
Aussagekraft.In Auseinandersetzung mit Georg von Mayr im Rahmen der Deutschen Statistischen
Gesellschaft und Rudolf Steinmetz im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie geht es
ihm um die Bestimmung Abgrenzung und institutionelle Verortung von Soziographie Statistik
Demographie etc. im Verlauf des Konstitutionsprozesses der Soziologie als eigenständige
Wissenschaftsdisziplin. Statistik ist für ihn vornehmlich eine Methode der quantitativen
Datenerhebung und -darstellung innerhalb der Soziologie während es der Soziographie um die
theoriegeleitete und auf den Begriff zu bringende sowohl qualitativ wie quantitativ vorgehende
empirische Tatsachenforschung und -darstellung von Ursachen Wirkungen und Zusammenhängen zu
tun ist.Bei der Anwendung des von ihm entwickelten Korrelationskoeffizienten legt er Wert
darauf Einflussfaktoren in Ursache-Wirkungsketten einander nicht nur monokausal zuzuordnen
was zweifellos am einfachsten wäre sondern der Realität heterogener Faktorenbündelungen auch
methodisch Rechnung zu tragen.