Federico García Lorca dürfte neben Jorge Luis Borges und Octavio Paz der in Deutschland
bekannteste spanischsprachige Lyriker und - neben Cervantes - der bekannteste spanische Dichter
sein. Sein Leben endete viel zu früh im Jahr 1936 zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges als
er von faschistischen Schergen ermordet wurde. Seine Schauspiele - vor allem 'Bernarda Albas
Haus' - haben Millionen von Zuschauern in ihren Bann gezogen. Seine Lyrik erschüttert immer
wieder unzählige Leser. Aber noch gibt es lyrische Werke die nicht nicht vollständig oder
nicht adäquat ins Deutsche übersetzt sind. Einige von diesen werden hier veröffentlicht:
Zunächst die 'Ersten Lieder' (Primeras canciones) von 1927 die bisher von niemandem
vollständig ins Deutsche übersetzt worden sind. Sodann die Oden die nicht Bestandteil eines
größeren Gedichtszyklus sind nämlich die 'Ode auf Salvador Dalí' (1926) die Lorcas
musikalischem Lehrmeister Manuel de Falla gewidmete 'Ode auf das Allerheiligste Sakrament des
Altars' (1926 - 1928) und die in klassischem Stil verfasste Ode 'Einsamkeit' (1928). Erstere
ist deutschen Lesern nur in einer mangelhaften Übersetzung zugänglich die zweite ist bisher
nur zum Teil übersetzt und die dritte soweit ersichtlich noch gar nicht. Ferner die
'Galizischen Gedichte' (Poemas galegos) aus den Jahren 1932 - 1935 die bisher ebenfalls noch
nicht ins Deutsche übersetzt wurden wohl deshalb weil sie in galizischer Sprache verfasst und
in spanischer Sprache nicht allgemein zugänglich oder nur zum Teil vorhanden sind. Das
eindrucksvollste dieser Gedichte ist der Tanz des Mondes in Santiago eine unter die Haut
gehende Wiedergeburt des uralten Totentanz-Motivs. Schließlich das Klagelied für den mit Lorca
befreundeten Stierkämpfer Ignacio Sánchez Mejías (Llanto por Ignacio Sánchez Mejías) von 1934.
Es ist in Teilen gut übersetzt vorhanden aber noch nicht adäquat vollständig übersetzt worden.
Es handelt sich um eine Elegie auf den Tod eines hochgeschätzten Menschen kann aber auch als
Elegie über Leben und Tod ganz allgemein verstanden werden und gehört jedenfalls zu den wenigen
ganz großen Elegien der Weltliteratur. Die Gedichte wurden von Ulrich Daum ins moderne Deutsch
übertragen. Den Gedichtszyklen wird jeweils eine Einführung vorausgeschickt und wo es sinnvoll
ist werden Erläuterungen angefügt.