Schon seit den ältesten Zeiten war es Sitte ins Heilige Land zu wallfahrten und die Orte zu
besuchen wo Jesus Christus gelebt gelehrt und gelitten hatte. Dort an den heiligen Stätten zu
beten im Jordan zu baden der durch Jesu Taufe gleichsam geheiligt war war das Ziel vieler
Ritter. Doch wurden sie auf ihrem Weg nicht selten krank oder gar ausgeraubt.Die Johanniter
waren die Ritter denen zu Beginn der Kreuzzüge die Pflege der Pilger im St. Johanneshospital
oblag. Anfangs eine Vereinigung vonMönchen ging aus diesem 1118 ein Ritterorden hervor der
die päpstliche Bestätigung 1130 erhielt und 'Raimund du Puy' als seinen ersten Großmeister an
seine Spitze stellte. Dieser gab dem Orden seine Gesetze teilte die Mitglieder in Ritter
Priester und Waffenträger und diese legtennach dem Noviziat die Gelübde des Gehorsams der
Armut und der Keuschheit ab. Ein weißes Kreuz auf Brust und Mantel bildete die Ordenstracht.Die
Johanniter waren eine der wichtigsten Stützen der christlichenKönige von Jerusalem und ihre
Geschichte enthält tausende Zeugnisse der ruhmreichen Tapferkeit und des ritterlichsten
Heldenmutes.Nach der Eroberung von Jerusalem bestand der Orden einhundert Jahre in Ägypten und
erhielt dann eine Zufluchtsstätte in Cypern. Von hier auseroberten die Ritter 1310 Rhodos und
gründeten dort ihren Hauptsitz. Der Fall des Templerordens versetzte den Johanniter-Orden in
die Rolle einerstarken Schutz- und Abwehrmauer gegen die immer weiter vordringenden Osmanen.
Mehr als ein Mal wurde Rhodos mit zehnfacher Übermacht belagert und endlich 1522 nach einer
glorreichen Gegenwehr an Soliman II. verloren. Karl V. überließ dem Orden 1525 Malta weshalb
die Ritter von da an oft Malteser genannt werden. Auch hier hatten sie mit den Türken
furchtbare Kämpfe zu bestehen und einzelne Momente wie die Verteidigung der Insel unter dem
Großmeister Lavalette 1565 bewahrt die Geschichte zum ewigen Ruhm der gottbegeisterten
Schar.Selbst die heutige Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) steht immer noch in der Tradition
des 1099 in Jerusalem gegründeten Johanniterordens obwohl es inzwischen eine evangelische
Hilfsorganisation ist.