Claudius Seidl schreibt im Feuilleton nicht nur über Politik - aber wenn er über Politik
schreibt dann sind das Essays und Polemiken mit denen die Politik nicht gerechnet hat. Weil
Programme Parolen Meinungen das Eine sind. Und es ihm aber um das Andere geht: um Images und
Inszenierungen um Rhetorik Geschichte und die geistigen Grundlagen einer Politik die viel zu
selten wirklich weiß was sie da sagt und tut. Seidl schreibt über Drogen und deren
Legalisierung über die Angst der Deutschen vor dem Atomkrieg übers Gendern die
Elitenfeindschaft den Antisemitismus im postkolonialen Kunstbetrieb. Er tut das frei von
Ideologie es kann aber passieren dass die Texte den Konservativen zu konservativ sind den
Liberalen zu liberal den Linken zu links.