Diese Untersuchung sucht eine Lücke in der Kierkegaard-Forschung zu schließen nämlich die
Bedeutung 'des Ethischen' im Denken Kierkegaards und für seine Auslegung der menschlichen
Existenz aufzuklären. Dieses Vorhaben wird auf dem Boden einer möglichst systematischen
Interpretation der Grundlagen und des Gefüges der Existenzanalyse Kierkegaards angesetzt und
durchgeführt. Die Fragestellung zielt demgemäß vor allem auf den prinzipiellen Zusammenhang der
grundlegenden Seinsstrukturen menschlicher Existenz mit ihrer ethischen Bestimmung im
'existenzdialektischen' Ansatz um so die Grundlagen der existenzdialektischen Ethik und ihre
zentrale Funktion für die Existenzdialektik selbst sichtbar zu machen. Im Aspekt dieser
Problemstellung muss die kritische Beziehung Kierkegaards zur idealistischen Philosophie erneut
in den Blick gefasst werden weil - von Kierkegaard her gesehen - bereits und gerade die
ethische Problematik der menschlichen Existenz die kritische Unterscheidung in derBeziehung
nötig macht. (Helmut Fahrenbach)