Philosophieren ist nun einmal [...] kein standpunktloses Unternehmen'. Dieser Haltung ist
Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten
neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet.
Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel
umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert
Brennpunkte philosophischen Denkens setzt sie in Beziehung ordnet sie ein und würdigt sie in
kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant sucht die Verbindungen zu
Kierkegaard Nietzsche Feuerbach Marx und Bloch um daran anschließend die philosophischen
Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger Spengler und Bloch
abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der
Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith Bultmann Jaspers
Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse Sartre Adorno Horkheimer und Habermas
her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich. Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie
lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch
existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor
nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten
angelegten Fragestellungen weiter um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines
politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen die seiner
Philosophie der Zukunft entsprechen. Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite
Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954 55 wiedergegeben. Darin arbeitet er
die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers
Hoffnungsverständnis heraus: Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie
dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des
Bodens in Frage steht und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.