Drei Theologen legen aus verschiedenen Perspektiven eine konvergierende Sicht der
Moralprinzipien vor. Heinz Schürmanns Text fragt mit der gewohnten Behutsamkeit wieweit die
Wertungen und Weisungen des Neuen Testaments vor allem des heiligen Paulus noch verbindlich
sind. Joseph Ratzinger stellt die Frage wieweit das Lehramt zur Interpretation der sittlichen
Weisungen der Offenbarung für den Christen auch unserer Zeit zuständig und in seinen
Richtlinien verpflichtend sei. Hans Urs von Balthasar bietet einen Durchblick durch die
christliche Ethik indem er von ihrer Erfüllung in Christus ausgeht und anschließend ihre
Voraussetzungen im Alten Testament und in der nachbiblischen Ethik aufzeigt. Wenn diese
Entwürfe auch nicht kasuistisch auf einzelne Moralfragen eingehen so bieten sie doch gemeinsam
eine Plattform von der aus solche Fragen angegangen werden können.