»Westlicher Marxismus« mit diesem Etikett werden sehr unterschiedliche Theoretiker versehen
gemeinsam ist ihnen die Abgrenzung zum »klassischen« oder »orthodoxen« Marxismus. Domenico
Losurdo argumentiert dass dem eine Loslösung von den epochalen Emanzipationskämpfen zugrunde
liegt. Dies reiche zurück bis in die Periode »in welcher der Erste Weltkrieg und die Russische
Revolution theoretisch verarbeitet wurden«. Hier und nicht erst in der Stalin-Ära sucht er den
Ursprung dieses Strangs der Marx-Diskussion. »Und wenn die Risse und die darauffolgende
Entfremdung« so fragt er »außer auf die Unterschiedlichkeit der objektiven Situation und der
kulturellen Tradition zurückgingen auf die theoretischen und politischen Grenzen vornehmlich
des westlichen Marxismus?« Von dieser Frage ausgehend setzt er sich auseinander mit namhaften
Theoretikern von Ernst Bloch Max Horkheimer und Theodor W. Adorno über Louis Althusser und
Michel Foucault bis zu Giorgio Agamben Alain Badiou Slavoj Zizek Antonio Negri und Michael
Hardt. Außerdem bezieht er Hannah Arendt in seine Betrachtung mit ein.