Die französischen Gelbwesten sind anders als die herkömmlichen sozialen Bewegungen. Sie kamen
überraschend für alle anderen politischen Kräfte einschließlich der französischen Linken. Auch
ihre Aktionsformen und internen Strukturen unterscheiden sich in vielerlei von klassischen
Protestbewegungen. Insgesamt sind sie Ausdruck der sozialen und politischen Krise des
neoliberalen Kapitalismus. Dementsprechend wird die Bewegung auch massiv bekämpft u.a. durch
polizeiliche Repression und durch Diffamierung seitens staatstragender Politiker und Medien.
Doch die Mehrheit der Bevölkerung sympathisiert trotz alledem mit ihren Zielen. Der Band
vereinigt Beiträge deutscher und französischer Autorinnen und Autoren. Analysiert werden die
soziale Zusammensetzung der Bewegung ihr politisches Selbstverständnis ihre Programmatik und
ihre Aktionsformen. Die Reaktionen der Regierung und der anderen Akteure werden ebenso
beleuchtet wie der Vorwurf von rechts unterwandert oder gar antisemitisch zu sein. Schließlich
werden die strategischen Probleme der Bewegung und ihre Chancen thematisiert.