Der neoliberale Kapitalismus hat sich nicht nur als unfähig erwiesen die Verheißungen zu
erfüllen mit denen er sich rechtfertigt er hat ihre Erfüllung sogar verhindert. Darüber
hinaus hat er daran mitgewirkt die Voraussetzungen zu zerstören auf denen er beruht. In
diesem Sinne ist er absurd. Die in dem Essay entfaltete Kritik am Neoliberalismus ist
funktionalistisch und macht diesen als interessengeleitete Ideologie kenntlich. Als seine
zentralen Merkmale werden sowohl die Verschiebung der wirtschaftlichen Grundlogik von einer
Versorgungslogik zu einer solchen der unbegrenzten Kapitalakkumulation als auch deren
Ausuferung zu einer »gesellschaftlichen Grammatik« herausgestellt die mehr und mehr alle
Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens durchtränkt. Die Vorstellungen zur Absurdität
sind dem literarischen und philosophischen Werk von Albert Camus entlehnt. Bei ihm führt das
Absurde die Begegnung des sinnsuchenden Menschen mit einer sinnlosen Welt nicht in eine
hoffnungslose Schicksalsergebenheit vielmehr bietet das Bewusstwerden des Absurden dem
Menschen die Chance sich aufzulehnen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.