Nach Spekulationskrisen prekären Eigentumsverhältnissen oder neoliberaler Mangelwirtschaft
fragt Thomas Kuczynski ebenso wie nach Handels- und Religionskriegen oder einem »chinesischen
Jahrhundert«: Themen also zur »Kritik der globalen Ökonomie« so der Untertitel der Zeitschrift
Lunapark21 in der der Wirtschaftshistoriker von Anbeginn Kolumnen veröffentlichte. Die hier
versammelten erschienen bis 2023 bilden gleichsam ein mosaikartiges Lehrbuch der
Kapitalismusanalyse: Die Methode zeigt wie sich aktuelle Zumutungen in eine welthistorische
Perspektive rücken erklären und angehen lassen. »Nach wie vor« sei »die Rate des Profits der
Stachel der die kapitalistische Produktion vorantreibt« so Kuczynski: Zwischen Befunden wie
dem einer »Kannibalisierung« der Wirtschaftsordnung oder dem Ukrainekrieg als »exogenem Schock«
erinnert er an den »Verfall« historischer Systeme. In dem Maße wie es vom Spartacus-Aufstand
bis zur Abschaffung der Sklavenhaltergesellschaft noch etwas gedauert habe sei offen wann
»unsere Nachfahren« die »Ruinen« des Kapitalismus »bewundern« könnten »wie wir heute die in
Athen und Rom«.